LusOFest 2025 Rückblick

🇵🇹 🇬🇧

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Das erste LusOFest fand zwischen dem 23. bis 26. Januar 2025 in Offenbach am Main statt. Organisiert von einem kleinen Team, quasi keinerlei Budget, Förderung oder Sponsoren – aber dafür mit einer Menge Herzblut und Hingabe. Und auch mit viel positiver Energie und moralischer und praktischer Unterstützung von vielen Menschen, denen wir auf dem Weg von unserer Idee zu unserem Projekt davon erzählt haben. Die erste Ausgabe stand unter dem Motto »Es war einmal die Revolution« und legte anlässlich des 50-jährigen Jubiläums einen thematischen Schwerpunkt auf die Nelkenrevolution in Portugal sowie die Unabhängigkeit der portugiesischsprachigen Länder Afrikas.

Die Vorführungen fanden im Filmklubb Offenbach und dem Atelier 57Nord statt. Wir zeigten sowohl Kurz- als auch Langfilme. Es gab einen Kurzfilmwettbewerb, bei dem nicht nur portugiesischsprachige Produktionen, sondern auch solche aus der Rhein-Main-Region zugelassen waren. In diesem Beitrag werfen wir einen kleinen Blick zurück auf die erste Ausgabe des LusOFest im Jahr 2025.

Donnerstag, 23.01.2025

Eröffnung mit Independência

Der Eröffnungstag im Filmklubb stand ganz im Zeichen von Kolonialismus und Unabhängigkeitskampf. Nach einer kurzen Eröffungsrede von Nic Werth von Filmklubb und Marc Rodrigues vom LusOFest-Team zeigegten wir im gut besuchten Filmklubb die angolanische Dokumentation »Independência« (Independence) über den steinigen Weg zur Unabhängigkeit von Mário Fradique Bastos.

Beim Opening haben wir zudem als Vorfilm den thematisch passenden Kurzfilm »Memórias de Pau-Preto e Marfim« (Memories of Blackwood and Ivory) von der jungen portugiesischen Filmemacherin Inês Costa gezeigt. Der Animationsfilm basiert auf O-Tönen aus Interviews mit den Großeltern der Filmemacherin, die selbst Zeitzeugen des portugiesischen Kolonialismus und der afrikanischen Unabhängigkeitskämpfe sind.

Freitag, 24.01.2025

Lights, Camera, Activism. Kurzfilme Galore

Der Freitag stand ganz im Zeichen von Kurzfilmen. Zuerst zeigten wir den zweiten Teil der Kurzfilmrolle »Der 25. April in Kurzfilmen« – ein Programm, das sich mit der Salazar-Diktatur in Portugal sowie der Nelkenrevolution beschäftigt. Mit Manuel Campos hatten wir an dem Abend einen Filmpaten zu Gast, der zum einen als Zeitzeuge über die Zeit sprach, aber auch einige politische Fados vortrug und die Musikstücke inhaltlich in die Zeit einordnete.

Anschließend zeigten wir das erste Kurzfilmwettbewerbsprogramm im 57Nord. Unter dem Motto »Lights, Camera, Activism« standen Dokumentationen – alle unter 20 Minuten lang – auf dem Programm und wir konnten uns über echt guten Zuspruch zu unserer Premiere im zum kleinen Kino umgebauten 57Nord freuen.

Von den Filmschaffenden war der Offenbacher Filmemacher Bernd Thiele anwesend und stellte seinen Film »Moebius« vor. Von dem Doku-Programm erhielten die Filme „Brazil is my Abyss“ und „Mama – Africans in São Paulo“ besonders hohe Wertungen des Publikums und wurden lobend erwähnt.

Samstag, 25.01.2025

Volles Haus, lange Nacht

Am dritten Festivaltag präsentierten wir die Dokumentation »Cesária Évora«. Der Film, den wir vor seinem offiziellen deutschen Kinostart einige Monate später zeigen konnten, war – wie erwartet – einer der Höhepunkte des Festivals. Wir zeigten den Film vor ausverkauftem Haus im Filmklubb Offenbach.

Im Spätprogramm stand im 57Nord die lange Kurzfilmnacht statt, unser mit Abstand längstes Kurzfilmprogramm mit Beiträgen aus Deutschland, Angola, Brasilien und Portugal – und mit einem kleinen Horror/Suspens–Block im letzten Teil.

Zu einem Filmemacherinnengespräch war die Frankfurterin Tieu-Anh Ly anwesend. Sie begleitete Ihren Kunstfilm »To Make Sure The Two Of Us Meet«, der Teil der langen Kurzfilmrolle Samstagnacht war.

Sonntag, 26.01.2025

Großes Finale. Feijoada und Juripreis

Die ersten beiden Tage im 57Nord waren schon echt gut besucht, aber zur Matinee am Sonntag wurde es nochmal richtig voll. Am letzten Tag des LusOFest haben wir im 57Nord mit einigen freiwilligen Helfenden eine vegane Feijoada, ein traditionell brasilianisches Gericht, zubereitet und den Dokumentarfilm und Zeitdokument »Viva Portugal« aus dem Jahr 1975 gezeigt. Vor der Doku und der Essensausgabe wiederholten wir in Anwesenheit des Filmemachers Henrique Sungo seine Kurzdoku »Mona Wazediwa« aus dem Freitagsprogramm.

Am Nachmittag fand das große Finale unseres Kurzfilmwettbewerbs mit dem Jurypreis statt. Unsere Jury, bestehend aus Gregor Maria Schubert, Festivalleiter des Lichter Filmfest International in Frankfurt, und dem Übersetzer portugiesischsprachiger Literatur Michael Kegler, wählte den Film »Passáro Memória« (A Bird Called Memory) von Leonardo Martinelli zum Gewinner des LusOFest Jurypreises 2025.

Der Gewinnerfilm des Publikumspreises stammte ebenfalls aus diesem Programm. Nach Auswertung aller Stimmen aus den drei Wettbewerbsprogrammen hatte der Kurzfilm »Nichts« von Sophia Münster die beste Gesamtwertung erreicht und gewann den LusOFest Publikumspreis 2025.

Ein Übersicht über die ausgezeichneten Filme und lobenden Erwähnungen folgt in Kürze. Die Fotos in diesem Beitrag stammen von Finn Moody Fiedler und Percy Walther. Abonniert unseren Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben und folgt uns in den sozialen Netzwerken. Außerdem könnt Ihr uns auch auf Letterboxd finden.

🇬🇧 🇵🇹

Subscribe to our newsletter!